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Donnerstag, 28. August 2014

Neu im Katalog: G38 alias HK416A5

Oberndorf/Koblenz (ww) Das Sturmgewehr HK416A5 aus dem Hause Heckler&Koch läuft nun auch unter der deutschen beschaffungsbehördlichen Bezeichnung G38. Die Bundeswehr-Katalogisierer nahmen jüngst die Version mit 11“-Rohr (279 mm) unter dem Kurznamen G38C in ihre Übersichten auf. Hintergrund: Eine Bundesbehörde hat diese Version der Waffe bereits beschafft.
G38C mit 11-Zoll-Rohr (279mm). Foto: HK
Das G38 gehört zu jener Anfang dieses Jahrtausends entwickelten Oberndorfer 416/417-Waffenfamilie, die das international weit verbreitete AR-Design mit dem äußerst zuverlässigen Kurzhub-Gaskolbensystem des G36 verknüpft. Weitere geplante Varianten seitens HK sind ein G38K mit 14,5“-Rohr (386 mm) sowie ein G38 mit 16.5“-Rohr (420 mm).

Montag, 25. August 2014

Taucher-Glock: Deutsche Marine beschafft P9A1

Deutsch-Wagram, Österreich/Eckernförde (ww) Das Kommando Spezialkräfte der Marine beschafft derzeit eine besondere Variante der Neun-Para-Pistole Glock 17 Generation 4. Die Pistole mit dem Schlagbolzenschloss wird in der Bundeswehr als P9A1 katalogisiert.
Glock 17 Gen 4 mit nachtleuchtender Visierung.
In der endgültigen Version wird die P9A1 auch als solche gekennzeichnet sein. Foto: JPW
Wesentlichen Hintergrund der Beschaffung bilden die Vorteile des Schlagbolzenschlosses im maritimen Einsatzumfeld. So lässt sich die P9A1 unter Wasser zur Selbstverteidigung im Nächstbereich einsetzen. Die P9A1 wird jedoch die speziell für den Unterwasserkampf konstruierte Pfeilbündel-Pistole P11 von Heckler&Koch nicht ersetzen.
Die P9A1 verfügt über die maritime Ausstattung mit speziellem Federteller sowie die Zwei-Kilo-Feder. Markantestes Unterscheidungskriterium zur Glock Generation 3, die bereits als „P9M“ (M = maritim) katalogisiert ist und unter anderem bei der GSG9 der Bundespolizei geführt wird, sind die austauschbaren Griffrücken. Weiterhin verfügt die P9A1 über eine nachtleuchtende Visierung mit U-Kimme.

Samstag, 23. August 2014

50 Jahre Minentaucherkompanie

Eckernförde (ww) Nec aspera terrent – Widrigkeiten schrecken nicht. So lautet der Wahlspruch der Minentaucherkompanie. Diese kleine, aber feine Einheit begeht heute ihren 50. Jahrestag an ihrem Standort Eckernförde.

Minentaucher legen eine Sprengladung an eine Ankermine an. Foto: Bundeswehr/PIZ Marine
Seit Gründung der Minentaucherkompanie am 1. Oktober 1964 tragen nicht einmal 1.000 Soldaten das Minentaucherabzeichen, ein Sägefisch vor einer stilisierten Seemine. "Unsere Aufgaben- und Einsatzbereiche haben sich in den letzten fünf Dekaden immer wieder gewandelt", so der Chef der Minentaucherkompanie, Kapitänleutnant Dennis Leukert. Anfangs wurden Minentaucher ausschließlich in deutschen Hoheitsgewässern zur Räumung von Seeminen aus dem 2. Weltkrieg eingesetzt. Bald kamen weitere Einsatzgebiete und Aufgabenbereiche auf die Taucher zu. Im Rahmen mandatierter Landeinsätze z.B. auf dem Balkan, im Irak, oder auch in Afghanistan beseitigten sie Kampfmittel oder waren in ihrem "klassischen" Element am Horn von Afrika oder vor der Küste des Libanon tätig. Wegen der intensiven Ausbildung und der damit verbundenen Befähigung, bis zu einer Tiefe von 50 Metern tauchen zu dürfen, werden die Spezialisten aus Eckernförde auch von zivilen Stellen hinzugezogen. "Im Rahmen der sogenannten Amtshilfe unterstützen wir beispielsweise die Landesräumkommandos bei der Suche nach Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee", beschreibt Kapitänleutnant Leukert eine der aktuellen Aufgaben seiner Minentaucher. Neben ihnen gehören auch Unterstützungskräfte zur Kompanie.

Dienstag, 19. August 2014

In eigener Sache: Der Uhu zwitschert!



Bad Homburg (ww) Ab sofort können Sie diesem Blog auch auf Twitter folgen, und zwar unter @JPW_FIDES. JPW sind meine meine Initialen, F.I.D.E.S. steht für mein „Forschungsinstitut für internationale, deutsche und europäische Sicherheitspolitik". 


Über Twitter ruft Ihnen unser Uhu in unregelmäßigen Abständen seine Aufklärungsergebnisse und Erkenntnisse aus den Bereichen Sicherheitspolitik, Strategie, Streitkräfte, Wehrtechnik, Feuerkraft sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben zu. Und natürlich erfahren Sie bei Twitter auch, wann Sie mit ihm auf einem der nächsten Taktischen Nachteulen Collegien einen zwitschern können…

Samstag, 16. August 2014

Peter Scholl-Latour 1924 - 2014

Bonn/Rhöndorf (ww) Peter Scholl-Latour ist tot. Mit dem Soldaten, Journalisten und Publizisten verstarb heute einer der großen Jahrhundertzeugen.
Peter Scholl-Latour (1924 - 2014) Foto: Archiv

Peter Scholl-Latour kannte aus eigenem Erleben alle Seiten der Kriegsberichterstattung. Sowohl als französischer Soldat des "Commandos Ponchardier" als auch später als Korrespondent aus nahezu allen Krisen- und Konflikregionen der Welt. Generationen von Kollegen der schreibenden Zunft gerade im taktisch-operativen-strategischen Bereich galt und gilt "PSL" als großes Vorbild. Auch mir. Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor einem großen Kollegen.

Jan-Phillipp Weisswange

Donnerstag, 14. August 2014

FLIR HISS XLR-Wärmebildvorsatzgerät bei Liemke Defence

Bielefeld (ww) Das FLIR HISS-XLR (Deutschland-Vertrieb: Liemke Defence) ist ein kompaktes gekühltes Wärmebildvorsatzgerät. Bei Abmessungen von 292 x 110 x 76 mm wiegt es einsatzbereit rund 1.800g.

LK-Defence Noreen .338 mit FLIR HISS XLR vor Schmidt&Bender 5-25 x 56 PM II. Foto: JPW
Durch die geradlinige Optikanordnung ("in-line") ist eine exakte Ausrichtung zur Tagoptik nicht erforderlich. Der Detektor ist im Format 480x640 angeordnet. Hierdurch lässt sich die vertikale Verstellmöglichkeit gerade für weite Schüsse optimal ausnutzen. Das Schießen im Zoommodus (bis 4x) ist ohne Treffpunktablage zur Tagoptik möglich. Weiterin zeichnet sich das HISS XLR durch eine Standzeit von acht Stunden Dauerbetrieb aus, ein Batteriewechsel ist während des Betriebs möglich („Hot Swoop“). Ballistische Verstellungen können im HISS XLR (anstelle am ZF) vorgenommen und im Display angezeigt werden. Über einen Videoausgang kann der Spotter alle Bilddaten des Schützen sehen. Auf einer SD-Speicherkarte kann das Gerät Bild- und Videodaten aufnehmen.
www.lk-defence.de

Montag, 11. August 2014

Neue Mörser-Windradzünder von Junghans microtec

Dunningen-Seedorf (ww) Junghans Microtec dreht das Rad der Zündertechnologie für Mörsermunition weiter. Der jüngst vorgestellte Doppelzünder DM183/DM193 verfügt über ein „Windrad“ an der Spitze. Dieses wird durch den beim Verschuss entstehenden Luftstrom in Rotation versetzt und entsichert den Zündmechanismus.
Windradzünder DM183 von Junghans microtec. Foto: JPW

Zudem nutzt der DM183/193 die Abschussbeschleunigung als zweites Entsicherungskriterium. In Eigenfinanzierung entwickelte Junghans microtec auch den Aufschlagzünder DM111 zum Windradzünder DM111S weiter, der ebenfalls die gleichen beiden Entsicherungskriterien – Abschussbeschleuigung und dann Luftstromrotation – nutzt. Die Windradzünder bieten den Vorteil, dass die manuell vor Abschuss zu entfernenden „Vorstecker“ - wie sie etwa bei den bisher genutzten und weiter in Produktion befindlichen DM93-Zeitzündern oder DM111-Aufschlagzündern vorhanden sind – als erstes Entsicherungskriterium entfallen. Das vereinfacht die Bedienung und senkt die Fehlerquoten. Die neuen Windradzünder können im gesamten gängigen Mörserkaliberbereich verwendet werden. (ww)
www.junghans-microtec.de

Sonntag, 10. August 2014

L3/Insight CRATOS jetzt bei I-E-A verfügbar

Nagold (ww) Der Optikspezialist I-E-A-MilOptics aus Nagold bietet jetzt auch das CRATOS von L3/Insight an.
L3/Insight CRATOS. Foto: I-E-A
CRATOS steht für Clip-on Ruggedized Advanced Thermal Optical Sight. Das rund 450 Gramm leichte CRATOS ist ein ungekühltes Wärmebildgerät, welches sich als Vorsatz-, handgehaltenes oder separates Zielgerät einsetzen lässt. Es misst 114 x 749 x 69 mm und bietet einen hoch auflösenden 640 x 480 17µm Detektor mit einer hohen Frequenz von 60 Hertz. Manngroße Ziele lassen sich damit auf 700 Meter erkennen. Dazu kommen viele weitere Eigenschaften: Kabel- oder drahtlose Fernbedienung, verschiedene ballistische Absehen, IR-Laserpointer zur Zielzuweisung, Farbmodus, Bilder- und Videospeicher sowie eine Wasserdichte bis 20 Metern.
www.i-e-a.de

Freitag, 8. August 2014

Rheinmetall setzt industrielle Betriebsunterstützung des Gefechtsübungszentrums Heer fort

Altmark/Düsseldorf (ww) Die Bundeswehr hat die Düsseldorfer Rheinmetall AG damit beauftragt, bis 2018 die industrielle Betriebsunterstützung im Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) in der Letzlinger Heide zu übernehmen.
Übungstruppe im Gefechtsübungszentrum des Heeres. Foto: JPW

Rheinmetall betreut bereits industrieseitig das GÜZ, eine der modernsten Ausbildungsstätten seiner Art. Hier können Truppenteile in jeder Zusammensetzung auf alle denkbaren Aufgaben und Einsätze umfassend vorbereitet und ausgebildet werden. Dazu gehören künftig auch die Ausbildung der Streitkräfte in urbanen Operationen – hierzu entsteht derzeit das Urbane Übungszentrum „Schnöggersburg“ im nördlichen Bereich des Übungsplatzes – und die Einbindung der Ausstattung „Infanterist der Zukunft“ (IdZ), für dessen erweitertes System (Gladius/ IdZ-ES) Rheinmetall ebenfalls Verantwortung trägt. Da der bisherige Vertrag zum 31. August ausläuft, war die Betriebsunterstützung für weitere vier Jahre ab dem 1. September 2014 im Wettbewerb ausgeschrieben worden. Diesen konnte Rheinmetall für sich entscheiden.

Donnerstag, 7. August 2014

Dunkle Schatten - ein spannender Roman von Alexander West

Locus Secretus (ww) Seit einigen Tagen haben nun alle Bundesländer Sommerferien. Auch der S&T-Blog gönnt sich bereits eine kurze Phase der „Low Ops“. Und so nahm ich ein Buch zur Hand, welches mir ein Kamerad auf einem Treffen kürzlich in die Hand drückte und welches gleich meine Neugierde weckte: „Dunkle Schatten“ von Alexander West.
Auch am Strand gut zu lesen: "Dunkle Schatten" von Alexander West.
(Taschenmesser: Pohl Force Bravo 2 GDK-Sonderedition. Hut: Sierra-313 Recce Boonie in Nutria)
Foto: JPW

Die „Dunklen Schatten“ sind die beiden deutschen Spezialisten für verdeckte Operationen Mitch und Becks des fiktiven, offenbar dem Bundesministerium des Innern nachgeordneten „Amtes für Unterstützung und Kommunikation“. In Afghanistan eingesetzt, geraten sie schnell in die Wirren dieses unlösbaren Konfliktes. Das dienstliche Schicksal führt sie mit einem afghanischen Clan zusammen, der Mitch nach einem Anschlag der Taliban das Leben rettet. Umgekehrt stehen Mitch und sein treuer Kamerad Becks auf eigenes Risiko der Familie von Mitchs Rettern zur Seite, um einen kniffligen Entführungsfall zu lösen.

Mittwoch, 6. August 2014

100 Jahre Erster Weltkrieg - Anlaß zum Gedenken und Handeln

Bonn/Bad Homburg (ww) In den ersten Augusttagen vor 100 Jahren trat Deutschland in den Ersten Weltkrieg ein. Bereits am 28. Juni 1914 brachten in Sarajevo die tödlichen Schüsse serbischer Attentäter (je nach Lesart Nationalisten oder Freiheitskämpfer) auf den Thronfolger der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Gattin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg, das komplizierte sicherheitspolitische Gefüge des damaligen Europas zum Einsturz. Das hat jüngst Christopher Munro Clark in seinem Werk „Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“ überzeugend dargestellt.
Gedenktafel für Oberleutnant d. R. Dr. Werner Weißwange (1879 - 1914). Foto: JPW

In Europa gab es wohl kaum eine Familie, die nicht von den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs betroffen war. Einer der Millionen Toten auf allen Seiten war mein Urgroßonkel, Oberleutnant d. R. Dr. rer. nat. Werner Weißwange. Er fiel am 1. September 1914 bei Juniville mit vielen anderen seiner Kameraden aus dem Königlich-Sächsischen 12. Infanterieregiment Nr. 177. Noch heute erinnert an unserem Familiengrab bei Dresden eine Gedenktafel an ihn.

100 Jahre Erster Weltkrieg geben Anlaß zum Gedenken. Und sie geben Anlaß zum Dank dafür, daß Europa  seine Teilung überwunden hat. Trotz zahlreicher Unzulänglichkeiten, etwa dem nicht zu verleugnenden Demokratiedefizit und der bürgerfernen Überbureaucratisierung der EU, ist der eingeschlagene Weg Europas zu einer multinationalen politischen und wirtschaftlichen Einheit grundsätzlich richtig. Es liegt an den Bürgern der Mitgliedstaaten, Europa dahingehend weiterzuentwickeln.

Das Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs verdeutlicht darüber hinaus den Wert von Frieden und Freiheit heute. Frieden und Freiheit sind nicht kostenlos. Und sie dürfen niemals umsonst sein.

Jan-Phillipp Weisswange