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Montag, 3. August 2015

SCOUT it out - neuer britischer Spähpanzer als europäisches Rüstungsprojekt

London (ww) Das britische Verteidigungsministerium bringt eines seiner Schlüsselvorhaben weiter voran. Das Scout Specialised Vehicle soll als mittlerer Spähpanzer das seit den 1970er Jahren vom britischen Heer genutzte Combat Vehicle Reconnaissance (Tracked) ablösen.
Grafik des Scout Specialised Vehicle (General Dynamics UK)

Jüngste Auftragsmeldungen aus Frankreich (Thales) und Deutschland (Rheinmetall) zeigen einerseits, daß es mit dem Projekt weiter voran geht. Sie offenbaren weiterhin, wie sehr es sich bei dem SCOUT SV um eine europäische Rüstungskooperation handelt.

General Dynamics UK zeichnet im Scout Specialised Vehicle-Programm als Hauptauftragnehmer für die Entwicklung, Produktion und Herstellung verantwortlich. Das Fahrzeug basiert auf der ASCOD2-Technologie aus den Häusern Steyr-Daimler-Puch und Santa Bárbara Sistemas. Bei dem Turmsystem wiederum hat Lockheed Martin UK die Führung. Als Unterauftragnehmer spielen weiterhin Rheinmetall und Thales Schlüsselrollen.
Rheinmetall entwickelt und produziert die mechanische Struktur und Waffenwiege (Turret Structure and Weapon Mount/ TSWM) für das Scout SV Base Turret System. Dabei handelt es sich um einen hochmodernen 40mm-Mittelkaliberturm. Die erste Serienversion ist für Juli 2016 vorgesehen. Das Gesamtvolumen des Auftrags, der kürzlich  in London unter Vertrag genommen wurde, beläuft sich auf über 130 MioEUR und umfasst die Produktion von bis zu 245 Einheiten. Die Fertigung soll hauptsächlich in Kassel erfolgen. Auch in der vorangegangenen Entwicklungsphase war Rheinmetall maßgeblich beteiligt.
Die ersten Turmstrukturen des Scout SV (Rheinmetall)

General Dynamics UK hat weiterhin Thales mit an Bord des Scout SV genommen. Das Unternehmen wird 245 Fahrzeugausstattungen für den neuen Spähpanzer liefern – jede besteht aus Hauptvisier, dem Umgebungsbeobachtungs-und Warnsystem (Local Situational Awareness/LSA)-System sowie der Nebelmittelwurfanlage.
Thales wird weiterhin 344 LSA-Sätze für die übrigen Varianten der Fahrzeugfamilie liefern. Der Vertrag umfasst weiterhin Ersatzteilversorgung und weitere Serviceleistungen. Insgesamt hat der Auftrag ein Volumen von 177,5 MioEUR Pfund. Die Fertigung erfolgt hauptsächlich im schottischen Glasgow.
Das Scout Specialised Vehicle umfasst eine ganze Fahrzeugfamilie. Sie besteht neben dem Spähpanzer derzeit aus fünf weiteren Varianten: Spähunterstützungsfahrzeug (Protected Mobile Reconaissance Support/PMRS), Pioniererkundungsfahrzeug, Gefechtsstandfahrzeug, Instandsetzungsfahrzeug und Bergepanzer.

http://www.generaldynamics.uk.com/scoutsv/